HBV 91 Celle
Handball- und Breitensport-Verein von 1991 Celle
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Mo 07.03.2016

1. Herren: Rumpftruppe setzt Achtungszeichen

Wunder gibt es immer wieder. Dass sich diese bekannte Floskel, die eine Ebstein-Schnulze aus den 70ern zu verantworten hat, in der Partie gegen die spielstarke HG Winsen/Luhe bewahrheiten würde, konnte nach den Hiobsbotschaften in Sachen HBV-Personal, die vor Fahrtantritt die Verantwortlichen erreichten, keiner ahnen. So fehlten neben dem langzeitverletzten Julian Premper diesmal gleich vier weitere Stammkräfte krankheits- oder arbeitsbedingt. Wie sich die acht verbliebenen Helden - unter ihnen drei A-Jugendliche, die fast durchspielten - dann an der Luhe aus der Affäre zogen und einen sensationellen 32:25 (16:10)-Auswärtssieg einfuhren, war einfach nur: fantastisch!

Die etwas süffisant klingende Frage des Gegners, ob denn da angesichts des überschaubaren "Angebots" auf dem Protokoll noch ein Auto aus Celle komme, beantworteten die Gäste acht Minuten nach dem Anpfiff: 2:6. Die fällige Auszeit, zu der sich die Gastgeber nun gezwungen sahen, fruchtete zunächst (6:6). Das war es dann aber schon, denn für den Rest der Begegnung war kein Pulver mehr da, was die HG-Kanoniere hätten verschießen können. So hatten "die Bären" leichtes Spiel, legten den "Allrad-Turbo-Doppeldüsen"-Gang ein und entwischten den Hausherren über ein zwischenzeitliches 7:15 bis zum Pausentee bereits mit 10:16.

Auch in Durchgang zwei war weiterhin "verkehrte Welt" und Augenreiben beim Blick auf die Anzeigetafel angesagt: 13:20 (39.), 16:23 (45.). Einfach klasse spielte die Günther-Truppe in der Offensive, bei der vor allem Kreisläufer Christian Sievert immer an der richtigen Stelle aufkreuzte, insgesamt neun Mal einetzte und sein bestes Saisonspiel machte. Aber auch die drei A-Youngster traten wie Haudegen auf, hatten ihre oftmals schlotternden Knien diesmal in der Kabine gelassen und netzten mehrfach ein. Als in der 53. Minute ein 21:28 aufleuchtete, schauten sich Trainer Lutz Günther und Co Joachim Dose an, zeigten sich gegenseitig freudestrahlend die Beißerchen und wussten: Das Ding is' im Sack, Wahnsinn! Am Ende bejubelte das arg gebeutelte Bären-Rudel einen grandiosen Erfolg, den man sich sowas von verdient hatte, und der auch abseits vom Parkett mit hopfenhaltigen Kaltgetränken ausgiebig gefeiert und besungen wurde.

Bedanken möchte sich die Mannschaft unbedingt bei den drei Celler "Ultras", welche die weite Reise nach Winsen/Luhe auf sich nahmen, um den Jungs live die Daumen zu drücken. Ein "Hut ab!" geht zudem an das Schiedsrichtergespann von der HSG Seevetal: Da vorab keine Unparteiischen gestellt werden konnten, hatten sie sich bereits im Vorfeld bereit erklärt einzuspringen, wenn die Partie eine Viertelstunde später angepfiffen wird, da sie zuvor noch andernorts im Einsatz sind. Dies wurde dann von den Team-Verantwortlichen beider Vereine unbürokratisch geregelt, sodass die Referees, die im Übrigen das Match absolut im Griff hatten, gleich in voller Montur und pünktlich auflaufen konnten - ganz großer Sport!

Für den HBV spielten: Sergej Lutz - Moritz Kaplick (10/6), Benjamin Kaplick (3), Christian Sievert (9), Luis Meyer (2), Arne Sevenich (2), Nils Pape (1), Pascal Bolay (5). (lg)

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